Zeichenkohle zählt zu den ältesten Kunstmaterialien der Welt. Bereits primitive Kulturen haben mit verbranntem Holz ihr Leben und ihre Gewohnheiten auf Höhlenwänden dokumentiert. In der Renaissance war das Zeichnen mit Holzkohle weit verbreitet, aber nur wenige Kunstwerke überlebten, weil die Kohlepartikel von der Leinwand abplatzten. Viele Künstler verwenden Holzkohle bis heute wegen ihrer einzigartigen dunklen schwarzen Striche und ihrer samtigen Flächen. Im Vergleich zu Bleistiftzeichnungen ist eine Kohlezeichnung viel schneller gemacht. Es gibt vier verschiedene Sorten Holzkohle. Wir unterscheiden:
Pulverkohle ist Kohle in ihrer einfachsten Form, wie der Name schon sagt: pulverisiert. Diese Holzkohle sorgt für ein weicheres Aussehen und ist ideal, wenn große Flächen tonisiert werden sollen. Man trägt sie mit einem Schwamm oder Pinsel auf.
Aus Kohlepulver, das mit Gummi oder Wachs gebunden wird, macht man Kohlestifte. Die verwendete Menge an Kohlepulver und Bindemittel bestimmt die Weichheit des Kohlestiftes. Aufgrund seiner Härte kann ein Stift aus komprimierter Holzkohle gut gespitzt werden, wodurch feinere Linien entstehen, die mit naturbelassenen Zeichenkohlen nicht erreicht werden können.
Diese Kohlestiftchen bestehen aus Weinranken oder Weidenzweigen, die zu einer bestimmten Härte gebrannt wurden. Im Gegensatz zu Presskohle verwendet Reben- und Weidenholzkohle keinerlei Bindemittel. Die Kohleschicht auf dem Papier lässt sich gut wieder entfernen, mit Radiergummi oder manchmal reicht auch die Hand. Aufgrund dieser Eigenschaft ist diese Kohle ideal zum Skizzieren einer Komposition auf Leinwand vor dem Malen. Reben- und Weidenholzkohle ist sehr leicht und erzeugt weiche, pudrige Linien.
Carbon-Stifte sind eine Mischung aus Kohle und Graphit mit einem öligen Bindemittel, die ein weiches, samtiges Gefühl geben. Zum Fixieren von allen Kohlezeichnungen verwendet man Fixativ.
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